Ein Jahr ist wie ein Leben


Gedanken

Ein Jahr, vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Ich habe den unterschiedlichen, immer wiederkehrenden Jahreszyklen jeweils ein Thema gewidmet und niedergeschrieben. Mir wurde dabei bewusst, wie doch der natürliche Verlauf eines Jahres vergleichbar ist mit dem eines Menschenlebens:

 

Werden - Wachsen - Vergehen

 

Der Frühling steht zum Werden, der Sommer zum Wachsen und der Herbst zum Vergehen. Aber wozu steht der Winter?

 

Winter im Dorf: Mein Bericht erzählt davon, dass auch wir Menschen irgendwie dem Winterschlaf verfallen, sich die Familien "einigeln" und Dunkelheit und Kälte den Rückzug jedes Einzhelnen in seine vier Wände bewirkt. Das Leben 'nach außen' ist reduziert. Die Zeit des Winters steht, auch wenn das in der heutigen Zeit oft zu kurz kommt, für "ein Leben auf Sparflamme", Ruhe, Stille und Besinnen. Denn daraus erwächst die Freude auf ein Erwecken, Vorbereiten auf das, was vor uns liegt, die Zukunft und das "Frühlingserwachen".

 

Und so ist das Leben, unser Leben, in dem sich die unbeantworteten Fragen stellen: "Woher kommen wir und wohin gehen wir?"

Und diese nicht gekannte Zeit aus der wir kommen und in dieses Leben treten, geboren werden, und in die wir einmal an einem nicht gekannten, aber vorgesehen Tag wieder hineintreten werden, hinein sterben, vergleiche ich mit dieser Jahreszeit, dem Winter.

 

Der Frühling unseres Lebens ist die Zeit der Kindheit und der Jugend, in der wir wachsen und reifen.

Sommer ist, sich im Leben zu beweisen, sich zu behaupten und bestehen, die Zeit eine Familie zu gründen und nach Erfolg, ans Licht zu streben.

 

Doch auch der Herbst des Lebens hat sonnige und warme Tage. Sie aber sind gezählt und werden nun intensiver gelebt und erlebt.

Nur die Altgewordenenhaben Einsicht in die Kürze des Lebens und so wird bewusst:  Das Zeitglas ist nur noch wenig gefüllt und die Ernte des Lebens muss eingefahren sein. Doch welche Ernte?

 

Sind es die gefüllten Bankkonten, eine üppige Rente, über dessen Vorhandensein man Dank verspüren mag, "Erntedank"?

Oder sind es Werte, wie wertvolle Erfahrungen aus erlebter und gelebter Zeit, Einsicht in nicht mehr zu ändernde Begebenheiten, Gesundheit, Zufriedenheit oder gar Glück?

 

Wer Dankbarkeit darüber verspürt ist weise. Weisheit ist die Ernte des Lebens. Doch wer nicht gesät und gepflanzt hat, erntet vergebens. Die Zeit ist nicht umkehrbar.  "Mein Weg durch den Herbst":  Manchmal sollte man auch zwischen den Zeilen lesen!


Wir sind nur ein Korn im Staube,

ein Atom im Weltenraum.

NICHTS weiß ich eigentlich, ich glaube.

Doch ich glaube nicht, dass es Zufall sei,

mein Leben, mein Geschick.

Die Weichen, die man selbst gestellt,

sie führen oft auf falsche Gleise,

doch nicht zum Lebensziel, zum Glück.

Und dem was unvermeidbar ist,

nähern wir mit jedem Tag ein Stück.

Einst als das Zeitglas wohl gefüllt,

schien dieses Ziel so weit und fern.

Nun, wo der Sommer schon verloren,

hat ALLES seinen Wert.

Des Herbstes Tage buntes Rauschen,

lass ihn genießen, dran berauschen.

Drum Freunde, lasst uns wiedersehen,

noch einmal an einem Sonnentag!

Weiß ich auch NICHTS, doch glaube mir: 

Der Winter wird unendlich sein.