"Es waren einmal Freunde ..."


die geschichte der firma arens & kersting in eslohe


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(C) Wilhelm Feldmann

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Bildbeschreibung:

Der Ort des Geschehens: An Eslohes Hauptstraße (Chaussee) liegt das Hotel mit Gaststätte Böhmer, davor links der Pferdestall (später umgebaut zur ersten Werkstätte der Firma Arens & Kersting, rechts das noch unbebaute Wiesengrundstück von Böhmer, späterer Firmensitz der Firma Arens & Kersting. Rechts im Hintergrund das heutige Ladengeschäft der Gärtnerei Weber. In diesem Haus mit dem heute nicht mehr bestehende Anbau (zwei Fenster) war in den fünfziger Jahren die Werkstatt und Laden der Eheleute König (Fahrrad-Reparatur und Verkauf mit Kolonialwaren). Foto geschätzt um 1910.


Es waren einmal Freunde, zwei junge Männer, die eine Vision hatten und zielstrebig das in die Tat umsetzten, wovon sie zu träumen wagten: Selbständig sein und das verwirklichen, was ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht. Gemeinsam wollten sie eine eigene Firma gründen, denn die Zeit stand auf Aufbruch in eine hoffnungsfrohe Zukunft. Der Erste Weltkrieg hatte 1918 geendet, die Weimarer Republik war ausgerufen und die Hyperinflation, eine unmittelbare Folge des Krieges, wurde Ende 1923 durch eine Währungsreform gestoppt. Die folgenden Jahre wurden als eine Zeit relativer Stabilität und wirtschaftlicher Erholung erlebt und gingen als „goldene zwanziger Jahre“ in die Geschichtsbücher ein.  Wenn auch die junge Republik mit politischen Aufständen zu kämpfen hatte, der Amtsschimmel stand noch fest in preußischer Tradition.  

Die handelnden Personen

Hier beginnt 1929 die Geschichte: In einem ehemaligen Pferdestall vom Hotel Böhmer in Eslohe
Hier beginnt 1929 die Geschichte: In einem ehemaligen Pferdestall vom Hotel Böhmer in Eslohe

Peter Kersting: Er wurde am 13. März 1901 in Grevenbrück im Kreis Olpe geboren und der Älteste der beiden Protagonisten. Er war der Sohn des Anton Kersting, ein rühriger Mann, der mit seiner Ehefrau eine Gastwirtschaft mit Café und einen Kohlenhandel betrieb. Peter hatte das Glück, nicht zu denen zu gehören, die noch in den letzten Monaten des schrecklichen Krieges an die Front mussten. Es war also die „Gnade seiner späten Geburt“, dass er diese Zeit nutzen konnte, seinen Berufswunsch zu verwirklichen. Nach der Ausbildung zum Kraftfahrzeug-Mechaniker, die er in der Ford-Werkstatt des Peter Kurzenacker in Grevenbrück abschloss, folgte seine Meisterprüfung. 

 

Paul Arens: Im Nachbarort Maumke, heute ein Ortsteil von Lennestadt, hatte Paul Arens am 22. Januar 1905 das Licht der Welt erblickt. Von 1911 bis 1919 besuchte er die Volksschule in Maumke und begann anschließend eine Lehre als Kraftfahrzeugmechaniker. Mit dem Gesellenbrief in der Hand bewarb er sich 1927 auf ein Stellenangebot der Firma Gabriel in Eslohe.  Wilhelm Gabriel war 1922 der erste Besitzer eines Automobils in Eslohe. Jetzt suchte er einen Fahrer. Paul Arens erhielt die Stelle und kam auf diese Weise nach Eslohe (01)


Die Firmengründung 1929

 

Irgendwann kreuzten sich die Wege der jungen Männer, die erkannten, dass sie offensichtlich beide „Benzin im Blut“, den gleichen Beruf erlernt und in derselben Gegend aufgewachsen waren, was bekanntlich verbindet. Es entwickelte sich eine Freundschaft unter ihnen. In der Zeit, als Paul Arens Chauffeur bei Gabriel in Eslohe war, ergab sich eine Gelegenheit, aus der eine Idee zur Wirklichkeit werden konnte. 

 

Offenbar befand sich zwischen Grevenbrück und Meschede keine Werkstatt, in der Reparaturen an Fahrrädern, motorisierten Zweirädern aller Art und Motorwagen, wie man damals Automobile noch benannte, möglich war. Als ihnen bekannt wurde, dass in Eslohe auf dem Grundstück des Hoteliers Böhmer, direkt an der Chaussee gelegen, ein leerstehendes Gebäude zu mieten war, weckte das ihre Neugierde. In dessen Erdgeschoss hatte sich in der Zeit, als Pferd und Kutsche noch einziges Transportmittel war, einmal ein Pferdestall befunden. Dennoch sagte ihnen das Gebäude zu und sie entschlossen sich, hier ihre Werkstatt und in der darüber liegenden Etage eine Wohnung einzurichten. Mit finanzieller Unterstützung seines Vaters konnte Peter Kersting die notwendigen Umbauten durchführen, bevor sich die Tore für die Kundschaft öffneten.  

 

Zum 1. April 1929 gründeten sie ganz offiziell die Firma Arens & Kersting als offene Handelsgesellschaft. Im Sommer wurde dann ein Kraftstofftank mit Zapfsäule in die Erde gelassen. Nach technischer Gebrauchsabnahme am 12.08.1929 konnte die Tankstelle erstmals in Betrieb genommen werden. Angeboten wurde ein Kraftstoff, der mittels Kohleverflüssigung synthetisch hergestellt und von der Kohlenwertstoff AG mit Sitz in Hagen angeliefert wurde. Im gleichen Jahr erhielt die neue Firma auch eine Berechtigung zum Handel mit Reifen, anerkannt von der Überwachungsstelle für Kautschuk und Asbest. 


Erweiterung der Firmentätigkeit durch Mietwagenverleih und Taxi

Peter Kersting und Paula, geb. Steinberg, am Tag ihrer Eheschließung.
Peter Kersting und Paula, geb. Steinberg, am Tag ihrer Eheschließung.

Am Ende des Jahres 1929, welches für die Firmengründer mit großer Hoffnung begonnen wurde, dämpfte die Weltwirtschaftskrise jegliche Euphorie. Die Zeiten wurden schwierig, Firmenzusammenbrüche, Bankenschließungen und Massenarbeitslosigkeit waren die Folgen. Das Realeinkommen sank erheblich, sodass die Armut in der Bevölkerung und die Kriminalität sprunghaft zunahmen. 

Nur mit Einnahmen aus dem Betrieb ihrer Reparaturwerkstatt und dem Verkauf von Kraftstoffen allein, konnten zwei Familien kaum ernährt werden. Die beiden Freunde waren zwischenzeitlich jeweils eine Ehe eingegangen. 

 

Peter Kersting hatte Paula Steinberg geehelicht, die am 16.02.1905 in Grevenbrück geboren und dort aufgewachsen war. (Die Eltern waren Anton Steinberg, Fabrikarbeiter, geb. 27.04.1875 in Grevenbrück, gest. 10.04.1952 in Elspe, verh. seit Mai 1901 mit Anna Meckel, geb. 07.05.1880 in Welschen Ennest, gest. 03.10.1960 in Eslohe). 

In Eslohe kam der älteste Sohn Anton am 20. März 1931 auf die Welt. Es folgten der jüngere Bruder Rudolf (geb. 12.03.1932, gest. 28.08.2013), die Schwestern Marianne (geb. 27.08.1935) und Elisabeth (geb. 13.05.1938) und der Jüngste, den sie Peter tauften (geb. 21.03.1944).  

 

 

Paul Arens hatte Maria Sapp geheiratet, Tochter eines Sägewerkers in Eslohe.  Das Paar bezog ihre Wohnung im Haus des Anstreichers Wiese. Dort wurde am 17.02.1932 der Sohn Paul jun. geboren, am 03.05.1936 Franz-Josef und die Geschwister Bernd, Hede und Helga.  

 

Die wirtschaftliche Situation wurde merklich schwieriger und die jungen Unternehmer wussten, dass sie sich breiter aufstellen mussten.

Am 22.6.1934 erhielt die Firma Arens & Kersting die Zulassung zum gewerblichen Personenwagen-Verkehr (02) und seit dem 12.03.1936 bestand die Genehmigung zum Transportgewerbe, eine Konzession nach dem Gesetz über die Beförderung von Personen zu Lande. Die Bereitstellung eines betriebseigenen Mietwagens und die Beförderung von Fahrgästen (Taxi) wurde nun ein weiterer Geschäftszweig ihrer Firma. Bereits am 31.01.1930 war Arens & Kersting als Mitglied dem Verkehrs- und Kurverein Eslohe beigetreten, was sich nun mit dem Transport von Kurgästen als wirtschaftlich sinnvoll herausstellte (03)


Nach der Machtergreifung

 

Als Adolf Hitler im Januar 1933 die Macht ergriff, war das Ende der Weimarer Republik besiegelt. Obwohl bereits ein Jahr zuvor die Weltkonjunktur die Talsohle durchschritten hatte und ein neuer Aufschwung in Sicht war, stand der Erfolg der neuen Politik mit der Verringerung der katastrophalen Arbeitslosigkeit. Mit staatlich finanzierten Arbeitsprogrammen wurden Autobahnen gebaut, Straßen und Brücken erneuert und die Fahrzeugindustrie gefördert. Damit ging eine breite Motorisierung in Deutschland einher. Diese schaffte auch für unausgebildete Arbeitskräfte Arbeit und hatte beschäftigungspolitisch einen nachhaltigen Impuls und öffentlichen Erfolg des Regimes. Hitlers Bemühungen lagen aber in der Aufrüstung und Vorbereitung eines Krieges.  

Weihnachten 1932: Peter und Paula Kersting mit ihren Kindern Anton und Rudolf in ihrer Wohnung in Eslohe
Weihnachten 1932: Peter und Paula Kersting mit ihren Kindern Anton und Rudolf in ihrer Wohnung in Eslohe

Handel und Wandel 

 

Die zunehmende Motorisierung schaffte Arbeit, auch in der Firma der jungen, aufstrebenden Esloher Unternehmer. Wo sich Kraftfahrzeuge bewegen, werden Treibstoffe und Öle verbrannt, stellen sich Reparaturen ein und werden Ersatzteile benötigt. Obwohl eine hohe Arbeitslosigkeit bestand, fehlten gut ausgebildete Fachkräfte im Kraftfahrzeughandwerk. Paul Arens zog daraus die Konsequenz und legte im Jahre 1935 mit gutem Erfolg seine Meisterprüfung ab. Am 24.05.1935 erhielt er in Arnsberg seinen Meisterbrief und hatte nun so wie Peter Kersting die Eignung, in seiner Werkstatt Lehrlinge im Kraftfahrzeughandwerk auszubilden. Ziel war es, diese später als gute Fachkräfte an die Firma zu binden.  

 

Bereits seit 1909 galt im Deutschen Reich: Wer aktiv an der Mobilität im Straßenverkehr teilnehmen will, benötigt ein amtlich zugelassenes Fahrzeug und eine Fahrerlaubnis; einen Führerschein. Als Abrundung ihres Angebotes rund um die Mobilität sahen beide Inhaber die Schulung von Fahranfängern und deren Prüfung zur Führung eines Kraftfahrzeugs.

 

Arens und Kersting hatten nach einer in 1921 erlassenen Ausbildungs-Verordnung nicht nur die Befähigung, auch die Erlaubnis zur Fahrausbildung. (04) Sie warben mit ihrer „Fahrschule für alle Klassen“; ein Kalkül was aufging: Einige Fahrschüler wurden potentielle Kunden ihrer Firma. Nach erfolgreicher Fahrprüfung wollten sie doch ein Kraftfahrzeug führen, ein schickes Motorrad oder Automobil, gekauft und gewartet bei Firma Arens & Kersting. 

 

Im Jahre 1935 wurde ein laufender Händlervertrag mit der Firma Adam OPEL AG abgeschlossen. Der Hersteller hatte vor Kriegsbeginn eine umfangreiche Pkw- Modellpalette, bestehend aus den Vierzylindermodellen Kadett (1,1 Liter Hubraum / 23 PS) und Olympia (1,5 l / 37 PS), sowie den Oberklassewagen mit Sechszylindermotor Kapitän (2,5 l / 55 PS) und Admiral (3,5 l / 75 PS). Auch der Kleinlastwagen Opel-Blitz 1,5 to wurde von Opel bereits in verschiedenen Ausführungen in den dreißiger Jahren gebaut.  


Mit dem Blick nach vorn (1937)

Richtfest 1937 an der Widukindstraße 56 in Eslohe
Richtfest 1937 an der Widukindstraße 56 in Eslohe

Die vielseitigen Aktivitäten der beiden Unternehmer zeigten Erfolg. Umsatz und Gewinn steigerten sich von Jahr zu Jahr (05) und es wurde offensichtlich, dass Investitionen in größere Gebäude, Raum für Verkauf und Werkstatt, für Ausstellung und Tankstelle, dringend notwendig waren. Zudem bestand für ihre Familien Bedarf an neuem Wohnraum. An gegenüber liegender Straßenseite befand sich ein unbebautes Grundstück, das im Eigentum des Egon Böhmer stand. Nach damaliger Sichtweise wurde dieses 953 qm große Grundstück von beiden Firmeninhabern als ideal betrachtet, dorthin ihren Firmensitz zu verlegen. Hier sollte ihr gemeinsam gehegter Traum vom „Wohnen und Arbeiten unter einem Dach“ verwirklicht werden. Sie waren mit ihren Familien einig, diesen großen Schritt mit Blick nach vorn gemeinsam zu wagen. 

Man wurde mit Egon Böhmer handelseinig und es kam zum Kaufabschluss. Der Architekt Ferdinand Stracke aus Eslohe wurde zur Planung eines Wohn- und Geschäftshauses mit Werkstatt beauftragt. Im Februar 1937 ermittelte dieser die voraussichtlichen Baukosten für den beabsichtigten Neubau. Veranschlagt wurde für das Hauptgebäude 25.893 Reichsmark und für Werkstatt und Nebengebäude 6.258 Reichsmark. Der Bauschein wurde am 5.5.1937 vom Landrat erteilt, sodass mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte. Zu Beginn des Sommers konnte der Richtkranz aufgezogen werden und auch die allgegenwärtige Fahne mit Hakenkreuz wurde vom Zimmerer an den Dachfirst genagelt. Sie flatterte im Wind, wie auch die bunten Bänder am Richtkranz. Es war ein Wind, der Veränderung heranwehte; eine leise Ahnung von dem, was noch geschehen würde. 

Die beiden Firmeninhaber Paul Arens und Peter Kersting mit ihren Mitarbeitern am Tag des Hausrichtens.
Die beiden Firmeninhaber Paul Arens und Peter Kersting mit ihren Mitarbeitern am Tag des Hausrichtens.

Mit voller Kraft gestartet und dann 1939 ausgebremst

Postkarte Hotel Böhmer 1938: Sie zeigt die Werkstatt neben dem Hotel und gegenüber der Neubau, noch ohne Putz und Dacheindeckung
Postkarte Hotel Böhmer 1938: Sie zeigt die Werkstatt neben dem Hotel und gegenüber der Neubau, noch ohne Putz und Dacheindeckung

Die Bauarbeiten schritten zügig voran. Bereits Anfang August 1937 konnte die Rohbauabnahme erfolgen, am 1.10.1937 die Gebrauchsabnahme. Es konnte festgestellt werden, dass noch Außenputz und die Schieferung des Daches, sowie teilweise Zimmertüren und Bekleidungen fehlten. Dennoch durfte der Neubau nun in Benutzung genommen werden. Die Arens und die Kerstings zogen in ihr neues Heim, in der Widukindstraße 56, heute: Hauptstraße 56. Auch ihre Tankstelle wurde an ihren neuen Standort verlegt. Die Werkstatt wurde eingerichtet und bis alles rund lief, hatte ein neues Jahr begonnen. 

 

In der Mescheder Zeitung wurde öffentlich bekannt gegeben, dass am 23. Dezember 1938 eine Neueintragung im Handelsregister des Amtsgerichtes in Meschede erfolgt sei: 

„Arens & Kersting, Kraftfahrzeuge in Eslohe. Offene Handelsgesellschaft seit dem 1. April 1929. Gesellschafter sind die Meister des Kraftfahrzeughandwerks Paul Arens und Peter Kersting, beide in Eslohe. Zur Vertretung der Gesellschaft sind entweder beide Gesellschafter in Gemeinschaft oder jeder von ihnen allein ermächtigt.“  

 

Beide, Paul Arens und Peter Kersting, waren im Besitz eines Wehrpasses, den das Regime an alle wehrpflichtigen männlichen Bürger ausgegeben hatte. Darin war die Tauglichkeit und weitere Angaben zur Person vermerkt und musste wie ein Ausweis ständig mitgeführt werden. Ende August 1938 erging kurzfristig Meldung an alle Wehrpflichtigen zur Wehrdienstübung anzutreten. Tatsächlich hatte Hitler angeordnet, am 1. September das Nachbarland Polen zu überfallen. An diesem Tag begann der Zweite Weltkrieg in Europa. 


Für Kriegszwecke beschlagnahmt

Die Familie Kersting (der Jüngste, Peter, fehlt auf dem Foto) während eines Fronturlaubs des Vaters, vermutlich 1943
Die Familie Kersting (der Jüngste, Peter, fehlt auf dem Foto) während eines Fronturlaubs des Vaters, vermutlich 1943

Notgedrungen und unfreiwillig mussten beide Firmeninhaber ihre geschäftlichen Tätigkeiten einstellen und ihre Familien verlassen. Sie wurden zum Kriegsdienst Anfang September 1939 „requiriert“. So wurde es in ihren Wehrpässen vermerkt, was nichts anderes bedeutete, als dass sie wie „eine Sache“ für militärische Zwecke beschlagnahmt waren. Beider Ansinnen war, an die Flugwache am Böttenberg (06) zur Abwehr feindlicher Aufklärer eingesetzt zu werden, was jedoch abgelehnt wurde.  Man wisse ihre Fähigkeiten besser zu nutzen, war die Begründung und beide, Peter Kersting und Paul Arens, wurden als Kfz-Meister einer Werkstatt-Kompanie zugeordnet. Im Juni 1940 wurden beide in den Dienstgrad „Gefreiter“ erhoben und mit ihrer Truppe, der deutschen 214. Infanterie-Division, nach Norwegen verlegt. Dort verblieben sie bis zum Februar 1944, unterbrochen von wenigen Fronturlauben in der Heimat. Bis dahin hatten sie keine Feindberührung gehabt und wurden nicht unmittelbar in Kampfhandlungen verwickelt. 


Befristete Fremdnutzung der Firmengebäude während des Krieges

 

Im Juli 1943 wurden die ungenutzten Werkstatt- und Büroräume der Firma Arens & Kersting mit Inventar zur Nutzung an die Firma Wilhelm und Johann Molitor gegen ein monatliches Entgelt vermietet (07). Deren Firmengebäude in Dortmund war durch Bombardierung dem Erdboden gleich gemacht. Nun konnten sie bis zur unbestimmten Rückkehr der Firmeninhaber Arens und Kersting aus dem Krieg die Räumlichkeiten in Eslohe für die Instandsetzung von Fahrzeugen der Wehrmacht nutzen. 

 

Ende 1944, nur noch wenige Monate vor der Kapitulation, war nicht mehr zu übersehen, dass der Krieg nicht mehr lange dauern könne. Wichtige Ressourcen an Hilfsmittel oder Rohstoffe waren knapp bzw. nicht mehr vorhanden. Sämtliche Tankstellen im Kreisgebiet Meschede hatten kein Benzin (08).

Nach Kriegsende, am 28.9.1945, erging ein Schreiben des Straßenverkehrsamtes in Meschede, das dem Landrat des Kreises Meschede, namens Ebel unterstellt war, an die Auto-Reparaturwerkstatt Johann und Wilhelm Molitor in Eslohe. Darin wurde den Adressaten mitgeteilt, dass die Durchführung von Reparaturen an Kraftfahrzeugen der Kontrolle der Militär-Regierung Arnsberg untersteht. Zur Kontrolle wurde von der Militär-Regierung für den Kreis Meschede als Technischer Beauftragter für das Kraftfahrzeugwesen der Oberingenieur Conrad Lücke, Eslohe, Langemarck-Str. 12, eingesetzt. Dieser würde zukünftig die notwendigen Anweisungen im Auftrage der Militär-Regierung erteilen und die angeordnete Kontrolle der Werkstattarbeiten durchführen. Doch zu Jahresbeginn 1946 mussten, wenn auch widerwillig, die Molitors Werkstatt und Büro räumen und Eslohe verlassen. 


An die Ostfront und in Gefangenschaft

 

Wegen der schwierigen militärischen Lage bei Leningrad beschloss das deutsche Oberkommando die vollständige Verlegung der Division von Norwegen zur Heeresgruppe Nord in Russland. An der sog. Narwa-Linie rückte sie als Verstärkung in die Frontlinie ein. Später wurde die Division aus Estland an die Weichsel (Polen) herangeführt, wo nochmals eine Abwehrfront errichtet und bis Januar 1945 gehalten werden konnte. Bei der „Schlacht im großen Weichselbogen“ kämpften die deutschen Truppen verzweifelt gegen die Übermacht der Roten Armee. Die 214. Infanterie-Division wurde dabei zerschlagen. 

 

Wann und wo sich die Wege der beiden Freunde trennten ist nicht bekannt. Paul Arens geriet am 9.5.1945 in tschechische Gefangenschaft, wurde am 5.12.1945 entlassen und konnte die Heimreise antreten. Nach seiner Rückkehr in die Heimat Anfang 1946 setzte er unvermittelt seine Kraft in die Wiederaufnahme der Firma ein. 

 

Die Familien warteten auf ein Lebenszeichen von Peter Kersting und hofften, dass dieser gesund in die Heimat zurückkehre. Doch dessen tatsächliches Schicksal blieb lange unbekannt. Erst im Jahre 2021, 75 Jahre danach, brachten Nachforschungen der Familie Kersting mit Hilfe des DRK (09) die Wahrheit über das Schicksal ihres Vaters und Großvaters ans Tageslicht: Peter Kersting, der den militärischen Dienstgrad „Feldwebel“ trug, geriet in Wien in amerikanische Gefangenschaft und wurde dem russischen Militär übergeben (10). Das war am 8. Mai 1945. Die Russen brachten ihn in ein Gefangenenlager in Focsani/ Rumänien. Danach wurde er noch in zwei weiteren russischen Lagern registriert. Dort erkrankte er infolge mangelnder Ernährung. Vermutlich hat man ihn – so die Mitteilung - am 28.03.1946 in ein Hospital gebracht. Der 2. April 1946 wird als Todestag genannt. Peter Kersting starb an Dystrophie und wurde beigesetzt. Seine Grabstätte liegt bei Gudermes, eine Stadt im Süden Russlands in der Republik Tschetschenien. 

Eine traurige Gewissheit und unbeantwortete Fragen

 

Peter Kersting galt in seiner Heimat lange Zeit als verschollen und wurde erst um 1950 aufgrund der Aussage eines Kriegsheimkehrers für tot erklärt. Danach solle der Verschollene auf einem Gefangenentransport an Lungenentzündung gestorben sein und man hätte seine Leiche aus dem fahrenden Zug geworfen. Was für eine erschütternde, herzlose Nachricht für alle! Seine geliebte Paula und die Kinder, die immer noch voller Sehnsucht und Hoffnung gewesen waren, ihn einmal wieder in die Arme schließen zu können, waren entsetzt und voller Trauer. Und unversehens stellten sich für die junge Witwe viele unbeantwortete Fragen, ihrer Zukunft betreffend: „Wie geht es weiter mit der Firma, mit mir und meinen Kindern?“

Den Neubeginn am 1. Januar 1946 unterstützen die Söhne

Es geht aufwärts nach Kriegsende: Das Haus ist verputzt und der Hof befestigt. Der Verkaufsraum hat ein seitliches Fenster erhalten.
Es geht aufwärts nach Kriegsende: Das Haus ist verputzt und der Hof befestigt. Der Verkaufsraum hat ein seitliches Fenster erhalten.

Solange Peter Kerstings Schicksal nicht geklärt war, konnte Paul Arens die Firma alleine entscheiden, denn jeder Inhaber war allein berechtigt, die Interessen ihrer Firma als Gesellschafter zu vertreten. Die Eintragung im Handelsregister sicherte Paul Arens dieses Recht zu. Da die Firma bis zum 31.12.1945 infolge der Einberufung seiner Inhaber geschlossen war, musste Paul Arens eine Verlängerung der Gewerbegenehmigung beantragen. Dafür erhielt er im Juni 1946 eine vorläufige Betriebsgenehmigung durch das Straßenverkehrsamt. 

 

Im Dezember 1946 richtete sich Paul Arens an den Hauptverteiler-ausschuss des Kraftfahrzeughandels Westfalens mit Sitz in Essen. Er bat um Genehmigung, den Kraftwagen-Reifenhandel wieder ausführen zu dürfen. Jetzt aber konnte vorerst keine Zustimmung erteilt werden, da eine von der Militär-Regierung verhängte Sperre die Handelszulassung vorerst versagte. Später, im August 1948, wurde ein erneuten Antrag dann positiv entschieden.  

 

Peter Kerstings ältester Sohn Anton stieg in das Kfz-Handwerk ein und begann im Betrieb Arens & Kersting am 1. Januar 1946, dem Tag der offiziellen Wiedereröffnung der Firma, seine Lehre. Diese sollte am 30.06.1949 enden. Ein Antrag auf vorzeitige Ablegung der Gesellenprüfung war erfolgreich. Anton wurde bereits im Februar 1949 Geselle im Kfz-Handwerk. 

Wenig später, am 1. April 1946, begann auch für Paul Arens jun. im Betrieb seines Vaters die Lehre zum Kfz-Mechaniker. Die Lehre sollte 3 ½ Jahre dauern, doch auch er wurde vorzeitig zur Prüfung zugelassen. Beide erhielten nach bestandener Prüfung im Februar 1949 ihren Gesellenbrief. 

Lehrlinge um 1952: (v.l.n.r.:) Josef Hoffmann-Woile, Josef Bischoping, Walter Wrede, Wenholths., Franz-Josef Arens, NN. Im Hintergrund ist Eslohes Kupferstraße zu erkennen.
Lehrlinge um 1952: (v.l.n.r.:) Josef Hoffmann-Woile, Josef Bischoping, Walter Wrede, Wenholths., Franz-Josef Arens, NN. Im Hintergrund ist Eslohes Kupferstraße zu erkennen.

Erwin Peitz, Sohn des Schreiners Franz Peitz aus Obersalwey, war neben den beiden Söhnen der Firmeninhaber der erste Lehrling nach Kriegsende. Am 1. Februar 1946 kam dieser zu Arens & Kersting. Er hatte ein Jahr zuvor die Kfz-Mechanikerlehre beim Sauerländer Autovertrieb in Meschede begonnen und setzte nun, nachdem der Betrieb in Eslohe wieder aufgenommen war, hier seine Lehre fort. Nach bestandener Prüfung im Juli 1948 blieb er als Geselle noch weitere drei Jahre in der Firma.  

 

Paul Arens erhielt am 1. März 1948 die Ernennungsurkunde von der Handwerkskammer Arnsberg. Er war nun Beisitzer des Meisterprüfungs-Ausschusses für das Kraftfahrzeughandwerk.  Die Ausbildung von Lehrlingen in seinem Betrieb war ihm wichtig. In den nachfolgenden Jahren setzte Paul Arens auf viele junge Männer, die bei Arens & Kersting eine ordentliche Ausbildung genossen. (11) 

 


Auch Opel hatte Schwierigkeiten

 

Der vor Kriegsbeginn bestandene Händlervertrag mit der Firma Adam OPEL AG, sollte auch nach der Aufnahme der Firmentätigkeit zum 1. Januar 1946 wiederbelebt werden. Das gestaltete sich augenscheinlich nicht ganz so einfach, wie man es vermuten könnte. Die Firma Opel konnte 1945 in Rüsselsheim kein einziges Fahrzeug produzieren und danach, zur Vertragsverlängerung im Jahr 1947, verlangte die Adam Opel AG von den Vertragshändlern einen jährlichen Händler-Besuchsbericht, in dem die betrieblichen Verhältnisse (Angabe über die Anzahl der Mitarbeiter, Zuständigkeiten, u.a.) dargestellt werden mussten. Großhändler, von dem die Firma Arens & Kersting ausschließlich ihre Opel-Fahrzeuge beziehen musste, war der Sauerländer Autovertrieb Theo Meschede in Meschede. 

Ein gebrauchter Opel-Blitz von Arens & Kersting wurde 1952 gekauft: Die Sallinghauser Mühle, rechts: Inhaber Josef Sapp
Ein gebrauchter Opel-Blitz von Arens & Kersting wurde 1952 gekauft: Die Sallinghauser Mühle, rechts: Inhaber Josef Sapp

Die Produktion ziviler PKW hatte Opel auf Anordnung der Reichsregierung im Oktober 1940 einstellen müssen. Nun wurde 1947 zunächst wieder das erfolgreiche Vorkriegsmodell Olympia und ab 1948 der Opel-Kapitän produziert. 

 

Die Angebotsvielfalt war eingeschränkt. Auch das war Grund dafür, dass vorrangig bei den Kunden die Anfrage nach Gebrauchtfahrzeugen vorherrschte. Das betraf auch den Kleinlastwagen Opel-Blitz 1,5 to, der von Opel bereits in verschiedenen Ausführungen in den dreißiger Jahren gebaut wurde.  Während des Zweiten Weltkrieges stellte das Unternehmen in Rüsselsheim mit dem 3-Tonnen-Lkw Typ Blitz „S“ (Standard) den wichtigsten Lastwagen der Wehrmacht her. Erst im Juli 1946 lief wieder der erste Blitz vom Band mit einem offensichtlich mäßigen Verkaufserfolg, denn 1949 bat die Adam Opel AG ihre Händler in den westlichen Besatzungszonen „an dem systematischen Aufbau ihres Lastwagen-Verkaufsgeschäftes in jeglicher Hinsicht Sorge zu tragen“ und erhöhte mit Wirkung ab Juni 1949 die Rabattsätze für den 1,5 to Opel Blitz Lastwagen. 

 

Der Handel an Kraftfahrzeugen begann erst nach dem 20. Juni 1948 richtig Fahrt aufzunehmen. Mit der Währungsreform wurde die Deutsche Mark alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel und ersetzte die bis dahin gültigen Zahlungsmittel Reichs- und Rentenmark. 

 


1947: Werkstatt-Erweiterung und Aufgaben delegieren

 

Schon bald plante Paul Arens die Erweiterung der bestehenden Auto-Reparaturwerkstatt und setzte sie auch um. Am 22.10.1947 erfolgte die Gebrauchsabnahme durch das Kreisbauamt des Landkreises Meschede. 

 

Die Firma Arens & Kersting wurde im April 1947 Mitglied im Verband des Kraftfahrzeuggewerbes. In dieser Zeit wurden zwei Angestellte, fünf Lehrlinge und acht Arbeiter (davon eine Hilfskraft) beschäftigt. 

Paul Arens vertrat die Firma Arens & Kersting in Eslohe und warb mit einem umfangreichen Leistungsangebot: „Neuzeitliche, gut eingerichtete Reparatur-Werkstätte für Auto, Motor- und Fahrräder, Vertretungen erstklassiger Firmen, Fahrschule für sämtliche Klassen, Öle-, Fette- und Reifen-Lager, B.V. Aral-Tankstelle und Ausfahrten zu jeder Tages- und Nachtzeit“. Der Firmeninhaber war 1947 noch Betriebsführer, Lagerleiter und Kundendienstleiter in einer Person. Eine Aufgabenverteilung wurde notwendig:

 

Gottfried Wiesenhöfer, früher Schäfer auf Gut Vorwald und dienstverpflichtet bei Firma Eberhard König, wurde von Paul Arens eingestellt und war verantwortlich für das Teilelager und später im Kundendienst tätig. Ebenfalls ehemaliger Firmenangehöriger von Eberhard König war Theo Link, der als Tankwart beschäftigt war. Theo Link führte später seine eigene BV Aral Tankstelle in Bremke. 

 

Seit 1946 war Elisabeth Kerkemeyer Buchhalterin in der Firma, später auch neben Paul Arens zeichnungsberechtigt. Ihre Aufgaben übernahm jedoch nach 1951 die Tochter des Inhabers Hede Arens. 


Konkurrenz im Kraftstoffhandel

Der Firmenstandort Eslohe in den sechziger Jahren mit der neu erbauten Werkstatthalle, vorn die ESSO Tankstelle.
Der Firmenstandort Eslohe in den sechziger Jahren mit der neu erbauten Werkstatthalle, vorn die ESSO Tankstelle.

1947 sind im Amtsbezirk Eslohe die Tankstellen von Arens & Kersting, Wilhelm Gödde in Nichtinghausen und Ewald Beckmann in Wenholthausen die einzigen von ehemals zehn, die noch in Benutzung waren (12).  Die Versorgungsfirmen für Kraftstoffe buhlten um den Absatz und strebten den Abschluss neuer Tankstellenverträge an. Arens & Kersting bezog vorerst weiterhin unter neuen Bedingungen seine Kraftstoffe über die Firma BV-Aral AG mit Niederlassung in Hagen (ehemals Kohlenwertstoff AG), obwohl sich der Konkurrent, die Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft mit Sitz in Hannover (ESSO), intensiv um einen Abschluss mit Arens & Kersting bemüht hatte.

 

Diese setzte sich im März 1948 mit dem Regierungspräsidenten in Arnsberg ins Benehmen und teilte mit, dass sie beabsichtige, so wie es auch die Planung der Regierung in Arnsberg vorsehe, die bisher bei der Firma Josef Jeken in Eslohe, Widukindstraße 60, befindliche ESSO-Tankanlage auszubauen und bei der Firma Arens & Kersting wieder neu zu errichten.  

Die Größe der Reparaturwerkstatt dieser Firma, in der derzeit zwanzig Monteure beschäftigt seien und der sich daraus zu deutenden Reparaturen, mache es dringend notwendig, hier neben der bereits bestehenden Zapfsäule eine weitere Gelegenheit zur Betriebsstoffentnahme für Kraftfahrzeuge zu schaffen. Auch der übrige Kraftfahrzeugverkehr würde daraus einen großen Nutzen ziehen. Es sei nun geplant, einen weiteren 5000 Liter-Tank einzubetten. Dadurch würde gewährt, jederzeit die Nachfrage an Betriebsstoff zu decken. 

Der TÜV in Hagen prüfte am 22.6.1949 auf Antrag von ESSO die Tankanlage für brennbare Flüssigkeiten auf dem Grundstück der Firma Arens & Kersting. Ein 10.000 Liter fassender neuer Behälter, war installiert worden. 

Lieferant für Kraftstoffe wurde nun ESSO, bis die Tankstelle Ende der sechziger Jahre in Eslohe als Betriebszweig der Firma Arens ganz eingestellt wurde.    

ARAL baute später an der Hauptstraße in Eslohe eine neue moderne Tankstelle und verpachtete diese ab Januar 1963 an den Esloher Dieter Gurni, der diese zwanzig Jahre lang betrieb. 

 

Diebstahl im Betrieb 

 

Die Gewerkschaft CARL in Bochum stellte im Juli 1949 der Firma Arens & Kersting ein Kommissionslager in den gängigsten Auto- und Motorrad-Batterien zur Verfügung, machte aber zur Bedingung, dass man diese sachgemäß und diebessicher zu lagern habe. Arens & Kersting trage bei Verlust durch Beschädigung oder Diebstahl die volle Haftung. Dieser Hinweis stellte sich als nicht unbegründet heraus:

  

In der Nacht vom 12. Mai 1950 wurde in das Ladenlokal eingebrochen und Diebstähle verübt (13). Entwendet wurden 2 Damenfahrräder sowie 1 Herrenfahrrad der Marke NSU mit Strahlenkopf und 1 Herrenfahrrad der Marke Bergsieger mit gelben Felgen und roter Bereifung. Zudem wurden 10 Mark aus einer Brieftasche entwendet. 


Nach der Trennung ein Neuanfang im Reisegewerbe (1952)

Foto Sept.1956: Anton Kersting, Unternehmer in jungen Jahren
Foto Sept.1956: Anton Kersting, Unternehmer in jungen Jahren

Für die Firma Arens & Kersting wurde zum Bilanzstichtag 31.12.1951 ein Finanzbericht erstellt. Nachdem der Mitinhaber Peter Kersting offiziell als tot erklärt wurde, hatte sich mit der Witwe Paula Kersting und ihren Kindern gesetzlich eine Erbengemeinschaft gegründet. 

 

Die Arens und die Kerstings waren sich einig darüber, dass sich ihre Familien trennen und auch zukünftig getrennte Wege gehen. Letztlich kam es u.a. zur Übereinkunft, dass der Sohn Anton Kersting den Taxi- und Mietwagenbetrieb seines verstorbenen Vaters fortführt. Er war bereits Ende April 1950 als Angestellter aus der Firma Arens & Kersting ausgeschieden. 

Im Oktober 1951 hatte Paul Arens als Inhaber der Firma Arens & Kersting vom Autohaus Isensee & Co in Neheim-Hüsten für 8.980 DM einen neuen Volkswagen Kleinbus gekauft. Diesen stellte er ab April 1952 der Familie Kersting vorerst leihweise und unentgeltlich zur Verfügung. Noch im folgenden Oktober übernahm Paula Kersting das Fahrzeug käuflich. Ihr Sohn Anton Kersting hatte im jungen Alter von 20 Jahren den Grundstein für ein eigenes Unternehmen im Reisegewerbe gelegt, das er später mit seiner Ehefrau Maria, geb. Henke (geb. 07.11.1931, gest. 24.08.2022), weiter ausbaute und bis heute eine Erwerbsgrundlage der nachfolgenden Generation ist:

Mai 1953: Fahrzeuge der Fa. Anton Kersting warten vor der Pfarrkirche in Eslohe um Brautpaar und Gäste zur Hochzeitsfeier nach Sallinghausen zu fahren.
Mai 1953: Fahrzeuge der Fa. Anton Kersting warten vor der Pfarrkirche in Eslohe um Brautpaar und Gäste zur Hochzeitsfeier nach Sallinghausen zu fahren.

 Auszug aus der Historie der Firma Kersting-Reisen in Eslohe ( Homepage):

 

Nach der Übernahme des Schülerverkehrs durch die Deutsche Bundesbahn Geschäftsbereich Omnibus wurde eine enge Partnerschaft zwischen der Firma Kersting und der DB begründet. 1979 wurde ein neuer Betriebshof im Gewerbegebiet in Eslohe-Bremke gebaut. Nach seiner Ausbildung zum KFZ-Schlosser und der erfolgreichen Sach- und Fachkundeprüfung zum Omnibusunternehmer vor der IHK in Arnsberg, trat Sohn Peter ab 1980 in den elterlichen Betrieb ein. Im Jahre 1988 folgte nach erfolgter Ausbildung zum Kaufmann und anschließendem BWL-Studium Sohn Stephan mit seinem Firmeneintritt. 1989 übernahm die neue Westfalen-Bus GmbH Münster den Geschäftsbereich Omnibus der Deutschen Bundesbahn. Die Zusammenarbeit mit dem "neuen" Partner wurde erfolgreich weitergeführt. Der bisherige Schwerpunkt des Unternehmens im Bereich Auftragslinienverkehr und Schulsonderverkehr wurde mit der Eröffnung eines Reisebüros in Eslohe ab 1990 durch die Touristik ergänzt. 1997 erfolgte die Übergabe der Firma Anton Kersting an die neue Kersting-Reisen GmbH & Co KG, mit Ihren Geschäftsführern Peter & Stephan Kersting. Im November 1999 wird das neu erstellte Gebäude des Reisebüros eröffnet. Durch Umstrukturierung des Betriebes und dadurch frei gewordene Räume im Betriebshof, wird 2001 eine KFZ-Meisterwerkstatt ohne Markenbindung eröffnet. Am 30. August 2009 wird Stephan Kersting Bürgermeister der Gemeinde Eslohe gewählt und ist mit seinem Amtsantritt am 21. Oktober 2009 aus der Firma Kersting-Reisen GmbH & Co. KG ausgeschieden (14)

 

Die Witwe Paula Kersting starb in Eslohe am 15.11.1957. Sie wurde nach einem Leben voller Sorge und Kummer nur 52 Jahre alt. Ihr Fortgehen war ein großer Verlust für die Familie.  

 


In der Nachkriegszeit beliebt: Motorroller und Motorräder

 

Einige Jahre, von 1950 bis 1958 wurden jährliche Kaufabschlüsse mit den NSU-Werken in Neckarsulm getätigt. Eine große Modellpalette stand bei NSU zur Verfügung: NSU Fahrräder, Motorfahrräder „Quick“, Mopeds NSU „Quickly“, Zweitakter- und Viertakt-Motorräder „Fox“, „Lux“ , „Super-Lux“, „Max“, den NSU-Lambretta-Autoroller, alle bis 247 ccm und damit fahrbar mit der Führerscheinklasse IV. 

 

Im Jahre 1951 wurde ein Händler-Abkommen mit der Auto Union GmbH über ein Verkaufsrecht von DKW-Motorrädern der Typen: RT 125 bis RT 350, später auch für den DKW-Roller „Hobby“ geschlossen. Das schloss ausdrücklich den Handel von Konkurrenzfabrikaten „Viktoria“ und „NSU“ nicht aus. Die Zusammenarbeit auf dem Zweiradsektor wurde jedoch zum 31.12.1957 von der Auto Union GmbH einseitig beendet. Als Begründung wurden die nur noch geringen Umsätze mit DKW-Motorrädern durch die Firma Arens & Kersting genannt. 

 

Wechsel von Opel zu Volkswagen

 

Zum 31.12.1953 endete formell der Händlervertrag mit dem Sauerländer Autovertrieb, wurde aber nochmals für ein weiteres Jahr erneuert. Auch wenn 1953 mit dem Mittelklasse-Modell Olympia Rekord eine Angebotserweiterung einherging, ein wirklicher Verkaufserfolg konnte sich vorerst nicht einstellen. Der Volkswagen 1200, der „Käfer“, war bereits das nachgefragteste Auto und Arens & Kersting hatten von diesem Modell bereits einige Fahrzeuge handeln können, die über das Autohaus Isensee bezogen wurden. 

 

Erst später, ab 1957, konnte Opel mit dem Rekord P1 einen bedeutenden Marktanteil erreichen, doch zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Firma Arens & Kersting schon dem Volkswagenwerk zugewendet und den Händlervertrag mit Opel beendet. 

Der aus Sellinghausen (Stadt Schmallenberg) stammende Kfz-Meister Anton Schneider hatte mit seiner Ehefrau in Wenholthausen eine ehemalige Hofstelle erworben und dort 1953 eine Kfz-Werkstatt eingerichtet. Dieser trat nun in einen Händlervertrag mit dem Sauerländer Autovertrieb ein und deckte damit den Markt von Opel-Fahrzeugen im Amt Eslohe ab.  

 

Paul Arens war nun Alleininhaber der Firma Arens & Kersting. Der Firmenname hatte einen großen Bekanntheitsgrad und deshalb behielt er diesen solange, bis er an seinen Sohn Paul jun. übertrug. 


1954 ein Jubiläum: 25 Jahre Firma Arens & Kersting in Eslohe

Paul und Maria Arens mit der Belegschaft der Firma Arens & Kersting, darunter ihre Söhne Paul und Franz-Josef.
Paul und Maria Arens mit der Belegschaft der Firma Arens & Kersting, darunter ihre Söhne Paul und Franz-Josef.

Im Jahre 1954, 25 Jahre nach den bescheidenen Anfängen in einem ehemaligen Pferdestall, feierte Paul Arens mit der Belegschaft, darunter die Söhne Paul jr und Franz-Josef, das Firmenjubiläum.

 

Im Herbst wurde Franz-Josef Arens noch zur Gesellenprüfung zugelassen, denn auch er absolvierte, so wie sein älterer Bruder Paul, eine Lehre im Kfz-Handwerk. Die absolvierte dieser aber bei der Firma Sauerländer Autovertrieb Th. Meschede in Meschede. Ihm wurde ein Lehrjahr angerechnet, da er bereits zu Beginn seiner Lehre im Betrieb des Vaters gearbeitet hatte. Laut Lehrvertrag erhielt er im 1. Jahr monatlich 30 DM, im 2. Jahr 40 DM, im dritten 52 DM und danach 60 DM brutto an Ausbildungsvergütung. Ihm stand Urlaub an 15 Arbeitstagen im Jahr zu.

 

Franz-Josef Arens verunglückte jedoch später und fand dabei den Tod. Bei einer rasanten Fahrt verlor er die Kontrolle über sein PS-starkes Fahrzeug. 

 

Die Belegschaft der Firma Arens & Kersting, Inhaber: Paul Arens sen. bei der Jubiläumsfeier 1954: (vlnr.:) Wolfgang Ninsa, Niedermarpe, gebürtig aus Glatz (Schlesien), Willi Pletzinger, Obersalwey, NN, NN, Walter Wrede, Wenholthausen, Paul Arens jun. (später Nachfolger seines Vaters), Gottfried Wiesenhöfer, Paul Arens sen., Inhaber, Joh. Hömberg aus Sellinghausen (Meister im Karosseriebau), Alfred Schmitte, Else Hönninger, Sekretärin, Franz-Josef Arens, NN, NN, NN. Auf dem Foto fehlt u.a. Helga Neurath aus Bremke (15)


Sie waren treue Mitarbeiter: Gerhard Heite und Kurt Jedamzik (rechts)
Sie waren treue Mitarbeiter: Gerhard Heite und Kurt Jedamzik (rechts)

Sie waren treue und zuverlässige Mitarbeiter

 

 

Zwei Mitarbeiter, die vom ersten Tag ihrer Lehre bis zum verdienten Ruhestand ihrer Firma ihre Treue hielten, sollten genannt sein und erhalten damit (sozusagen: posthum) Anerkennung.

 

Gerhard Heite (geb. in Reiste 15.08.1940, gest. in Eslohe 02.05.2015), begann am 1. April 1955 bei Arens & Kersting seine Lehre als Kfz-Mechaniker. Mit bestandener Gesellenprüfung war er für seine Firma als vielseitig einsetzbarer Mitarbeiter tätig. Einige Jahre führte Gerhard Heite die ESSO-Tankstelle und nach deren Schließung übernahm er Aufgaben in dem Geschäftsbereich Kraftfahrzeugverkauf.

 

Im Jahre 1960 begann Kurt Jedamzik (geb. 02.06.1939 in Rechenberg/ Sachsen, gest. in Eslohe 15.08.2010) bei Firma Arens seine dreijährige Lehre als Kfz-Mechaniker. Im Januar 1969 erhielt er von der Handwerkskammer Arnsberg seinen Meisterbrief im Kfz-Mechaniker-Handwerk und übernahm in der Firma die Lehrlingsausbildung. Dafür wurde Kurt Jedamzik später im Volkswagen-Werk in Kassel ausgezeichnet. 2003 ging er nach 43 Jahren Betriebszugehörigkeit in den Ruhestand.  

 


Große Veränderungen 1955 bis 2018

Der VW Käfer: Verkaufsschlager am Standort der Firma Paul Arens in Eslohe
Der VW Käfer: Verkaufsschlager am Standort der Firma Paul Arens in Eslohe

Im Jahre 1955 firmierte die Firma Arens & Kersting, Inh. Paul Arens, mit dem VW-Dienst und dem Logo von Volkswagen. Die Verbindung mit dem Volkswagenwerk war über viele Jahrzehnte fruchtbar.

 

Der Firmenstandort in Eslohe konnte durch einen Grundstückserwerb von Gabriel und den darauf erfolgten Neubau einer weiteren Werkstatthalle erweitert werden. Anfang der sechziger Jahre bebaute die Firma Paul Arens ein Industrie- Erbpachtgrundstück in Meschede und verlegte dorthin ihren Hauptsitz. 

 

Mit seinem Sohn Christoph Arens, 1965 geboren, hatte Paul Arens jr. einen Nachfolger, der die Firma übernahm. Auch dieser hatte seinen beruflichen Werdegang mit einer Lehre im Kraftfahrzeughandwerk begonnen. 1983 absolvierte er diese bei der Firma Hoffmann in Sundern. 

 

 

Im Jahre 1999 erinnerte sich die Firma Arens an ihre Tradition, die mit ihrer 70jährige Geschichte und den bescheidenen, aber ambitionierten Anfängen im Jahre 1929 verbunden ist. 

Autohaus Paul Arens 1999: Links der Kfz Meister Hermann Hegener aus Meschede, seit 1961 bis zum "Ruhestand" in der Firma tätig, vierter v.r.: Christoph Arens, rechts: Paul Arens, Inhaber
Autohaus Paul Arens 1999: Links der Kfz Meister Hermann Hegener aus Meschede, seit 1961 bis zum "Ruhestand" in der Firma tätig, vierter v.r.: Christoph Arens, rechts: Paul Arens, Inhaber

Um 2015 wurde der Firmenstandort in Eslohe aufgegeben. Christoph Arens ließ die auf dem Werksgrundstück befindlichen Hallen abreißen und errichtete am Standort ein Ladengeschäft und vermietet es an einen Netto-Marken-Discount. Eslohe blieb jedoch weiterhin Wohnort der Familie Arens. 

Unter den zunehmend erschwerten Bedingungen, die vom Volkswagenwerk an die Vertragshändler gestellt werden, aber auch wegen offener Nachfolgefrage unter seinen Kindern, fällte Christoph Arens den Entschluss, seine Firma aufzugeben. Eine Entscheidung, die er auch seiner großen, mittlerweile 46 Köpfe zählenden Belegschaft gegenüber gefällt hatte. Zum 1. März 2018 wurde die Firma Arens in Meschede vom Autohaus Hoffmann, seiner ehemaligen Ausbildungsfirma, übernommen. Er selbst bleibt der Branche als Verkaufsberater weiterhin treu (16).


Epilog

Sie verstanden sich: Paul Arens jun. und Anton Kersting
Sie verstanden sich: Paul Arens jun. und Anton Kersting

„Es waren einmal Freunde“.

So begann dieser Aufsatz über die bewegte Firmengeschichte Arens & Kersting in Eslohe. Es war eine Männerfreundschaft, die damals vieles in Gang gebracht hat, doch was letztlich durch schicksalshafte Ereignisse scheitern musste.

 

Zwischen den Zeilen wird erkennbar, dass die unvermeidliche Trennung beider Familien schmerzhaft und schwierig war. 

Dennoch wurde auch diese Krise überwunden, denn Zeit heilt bekanntlich manche Wunde.

Paul Arens sen. war es, der mit Anton Kersting später nach Norwegen reiste und mit ihm die Orte besuchte, wo Vater Peter im Krieg stationiert war.

Die Söhne Anton Kersting und Paul Arens jr. übten ein gutes Miteinander und auch die nachfolgende Generation begegnet sich mit Freundschaft und gegenseitigem Vertrauen. So hätten es sich ihre Großväter gewünscht. 


Anhang: 

 

01. Esloher Forschungen Teil II, Seite 308 (Angabe von Wilhelm Molitor + aus Eslohe)

02. Diese Information stammt aus dem Schreiben vom Verband für das Verkehrsgewerbe Westf.-Lippe in Dortmund am 9.5.1947

03. Esloher Forschungen Teil II, Seite 485

04. Eine verpflichtende Fahrlehrerausbildung wurde erst mit dem Fahrlehrergesetz 1969 erforderlich.  

05. Diese Information stammt aus den Angaben von Paul Arens, die dieser nach Kriegsende gegenüber der Militär-Regierung machen musste. Da er seit Ende 1937 notgedrungen Parteimitglied der NSDAP war, musste er Auskunft über sein Einkommen ab 1933 machen. 

 

06. Bericht über die Flugwache in Eslohe von Wilhelm Molitor wurde in den Esloher Forschungen Teil III Seite 207 veröffentlicht.

07. Vereinbarung vom 01.07.1943, die von beiden Inhabern, also Paul Arens und Peter Kersting eigenhändig unterzeichnet wurde. Vermutlich befanden sie sich in Fronturlaub daheim in Eslohe. 

 

08. Schreiben des Mescheder Kreisleiters Menke vom 30.11.1944: „Es sei zu befürchten, dass bei einem plötzlichen Einsatz der Einsatzbereitschaften der NSDAP diese nicht bewegungsfähig wären.“ 

 

09. Auszug aus dem Schreiben des DRK vom 16.09.2021: Aus der in Russisch abgefassten Gefangenenakte geht hervor, dass Peter Kersting am 08.05.1945 in sowjetische Gefangenschaft kam. Zu einem nicht erfassten Zeitpunkt befand er sich im Lager Nr. 176 in Focsani/ Rumänien. Am 10.10.1945 wurde er im Lager Nr. 424, Standorte zu diesem Zeitpunkt in Ordshonikidse/UdSSR, heute Wladikawkas/Russland, und in Pjatigorsk/UdSSR, registriert. Peter Kersting sollte am 28.03.1946 in das Spezialhospital Nr. 1691 in Wolsk, Gebiet Saratow/UdSSR, eingeliefert werden. Laut Angaben im Totenschein ist er am 02.04.1946 bei der Station Gudurmes (richtig: Gudermes) an Dystrophie (Pellagra) verstorben. Weitere Angaben zu einer möglichen Übergabe an örtliche Behörden wurden nicht erfasst, daher können wir nur vermuten, dass er auf dem Friedhof bei der Station Gudermes bestattet worden ist. Ob sich in/bei Gudermes heute noch eine Grabstätte befindet, auf der Gräber deutscher Gefangener erhalten und erkennbar sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Eine Kopie dieses Schreibens übermitteln wir an den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. 

 

10. Grundlage dafür waren die Vereinbarungen, die in der Konferenz von Jalta (Halbinsel Krim) im Februar 1945 zwischen den drei im Kampf gegen Deutschland verbündeten Großmächte Russland, Großbritannien und die USA getroffen wurden. 

 

11. Hinweise zu Lehr- und Arbeitsverhältnissen wurden aus tlw. noch archivierten Lehrverträgen und Bescheinigungen entnommen.

12. Hinweise in Esloher Forschungen Teil II, Seite 338 „Tankstellen“

13. Die Polizei des Kreises Meschede bestätigte den Einbruch schriftlich am 16.5.1950.

14. Siehe auch dazu Esloher Forschungen Teil II Seite 435-436

 

15. Als kaufm. Angestellte war in der Zeit vom 1.8.1953 bis 18.3.1956 Frl. Helga Neurath (geb. in Bremke am 29.07.1937) beschäftigt gewesen. Sie wurde gekündigt, da ihr Arbeitsplatz durch ein Familienmitglied besetzt werden sollte. Paul Arens bestätigte ihr aber im Zeugnis, dass diese ein „zuverlässiger und brauchbarer Mensch“ und deshalb bestens weiterzuempfehlen sei.

 

16. Artikel in der Westfalenpost vom 23.02.2018 von Jürgen Kortmann